HILA – armenische Retro-Sounds treffen auf Jazz und die LA-Beat-Szene

Auf dem am 14.02.2020 bei Underdog Records erscheinenden Album 21 treffen der in Los Angeles lebende Cellist Artyom Manukyan, bekannt durch seine Auftritte mit Künstlern wie Kamasi Washington, Melody Gardot, Flying Lotus, Run DMC oder Raphael Saadiq auf den in Lyon lebendenden Musiker und Produzenten David Kiledjian alias Dawatile, der sich neben vielen eigenen Projekten wie zuletzt dem Trio Dowdelin durch gemeinsame Arbeiten mit Talib Kweli, Roy Ayers, Mathieu Boogaerts oder Piers Faccini einen Namen gemacht hat. In ihrem ersten gemeinsamen Projekt HILA fusionieren sie Jazz und die LA-Beat-Szene mit nostalgisch-unkonventionellen Retro-Referenzen aus dem sowjetischen Armenien der 1980er und 90er Jahre.

Die beiden verbindet schon eine längere Geschichte: 2007 reiste Dawatile in die armenische Hauptstadt Jerewan, um ein Fusion-Projekt mit armenischer Folklore zu starten. Dort traf er mit der Armenian Navy Band eine der bekanntesten Gruppen des Landes. In ihr spielte Artyom Manukyan Bass und Cello. Ein Jahr später begegneten sich Dawatile und Artyom beim Jazz à Vienne Festival nochmals, wo sie mit ihren jeweiligen Projekten auftraten und die Verbindung zwischen Lyon, Jerewan und Los Angeles intensivierte sich in der Folge immer weiter.

Zehn Jahre später beschloss Artyom als Produzent für sein Soloalbum Alone Dawatile ins Boot zu holen. Sie trafen sich zu diesem Zweck in Los Angeles, beschlossen aber direkt nach Ankunft im Studio zuerst ein gemeinsames anderes Projekt zu verwirklichen. Der Projektname entstand aus der Kombination von „Hay“ (= Armenier in der Landessprache) und dem Akronym von „High In Los Angeles“ = HILA. Nach 21 Tagen intensiver Zusammenarbeit war HILA geboren, eine durch Dawatile und Artyoms unterschiedliche Persönlichkeiten und Sichtweisen auf Armenien geprägte musikalische Vereinigung des früheren Ost- und Westblocks.

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Dawatile wuchs in Europa mit HipHop und Jazz auf, Artyom in Armenien mit klassischer Musik und der von Russland beeinflussten 1980er Folklore. Was die beiden bei all ihren Unterschieden verband, war die Musik und das Land Armenien. Gemeinsam tauchten sie in die Popkultur aus Artyoms Kindheit in Sowjet-Armenien ein, mit seinen von afro-amerikanischer Musik inspirierten Bands, aber auch in die traditionelle Musik Armeniens, einem Land zwischen Europa und Asien.

Bei zwei Stücken lässt der bekannte armenische Musiker und Komponist Norayr Kartashyan die Schwermut der alten Melodien und Traditionen mit einfließen. Die daraus entstehenden manchmal melancholisch-träumerischen und manchmal auch fröhlichen Sounds sind gewollt anachronistisch und gehen miteinander in einen Dialog – traditionelle Klänge treffen auf Jazz und die LA-Beat-Szene, wie den Multi-Instrumentalisten Miguel Atwood-Ferguson, der ebenfalls bei zwei Tracks mit von der Partie ist.

Mit HILA betraten Artyom und Dawatile musikalisches Neuland, ein Land, geprägt vom Armenien gegen Ende der Sowjetzeit und einer bislang noch nicht bekannten nahen Zukunft.

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Hintergrund:

Artyom Manukyan wuchs in Jerewan im Armenien der 1990er Jahre auf. Beeinflusst von seiner Mutter, die als Klavierlehrerin arbeitete, und seinem Vater, einem Teilzeit-DJ mit einer der größten Jazz-Plattensammlungen in Armenien, studierte er klassische russische Musik am staatlichen Konservatorium und mithilfe seines Vaters privat auch Jazz: „Wir hörten 27 Stunden am Tag Jazz in unserem Haus“, so Manukyan, „Zu dieser Zeit kannte ich keinen Cellisten, der Jazz spielte, also kopierte ich, was die Bassisten machten.“ Nach seinem Studium ging er an das renommierte Berklee College of Music und ging im Anschluss mit vielen unterschiedlichen Künstlern auf Tourneen in der ganzen Welt. Zuerst war er vor allem mit dem u.a. von der BBC preisgekrönten Avant-Folk-Projekt Armenian Navy Band unterwegs, aber 2009 zog er mit seinem Cello auf dem Rücken nach Los Angeles, wo er dank seines ersten Albums Citizen schnell zu einem befragten Musiker in der Jazz- und HipHop-Szene wurde. Seitdem hat er mit Künstlern wie Kamasi Washington, Melody Gardot, Herb Alpert, Daedalus, Flying Lotus, Run DMC, Gretchen Parlato, Raphael Saadiq oder Vulfpeck zusammengearbeitet. Sein Solo-Cello-Album Alone ist im Oktober 2019 erschienen. http://artyommanukyan.com/

Dawatile ist ein vom Jazz geprägter Produzent, Komponist und Multi-Instrumentalist. Er spielt Saxophon, Keyboards und Bass und arbeitet immer wieder an Crossover-Produktionen und Scores für die Filmindustrie. Mit seinem Electro-HipHop-Projekt Fowatile und seinem Future-Kreole-Trio Dowdelin ist er viel getourt, aber findet immer auch wieder Zeit für gemeinsame Arbeiten mit Künstlern wie Talib Kweli, Foreign Beggars, Roy Ayers, Tigran Hamasyan, Mathieu Boogaerts, Voodoo Game oder Piers Faccini. Sein Interesse gilt allen neuen, bislang noch nicht beschrittenen musikalischen Wegen und er ist für sein Knowhow als Produzent gefragt. http://www.davidkiledjian.com/

Album Credits:
Artyom Manukyan: Cello, Komposition
David Dawatile Kiledjian: Produktion, Keyboards, Vocals, Komposition

Gäste:
Miguel Atwood-Ferguson: Violine, Viola bei „Mirope” & „KhouanlePins”
Norayr Kartashyan: Bloul, Zurna bei „Something on the Ground” & „KhouanlePins”
Areni Agbabian: Vocals bei „Perfect Fifth”
Jon Goode: Vocals bei „Perfect Fifth”
Greg Boudras: Schlagzeug bei „Something on the Ground”

Mix: David Kiledjian & Christian Hierro • Mastering: Chris Hierro @ Back to Mono Studio

Weitere Informationen:
https://www.facebook.com/hiladuo/

HILA
Das Album: 21
VÖ: 14.02.2020
Label: Underdog Records
Vertriebe: Broken Silence (physisch) / Believe (digital)
Katalognummer: UR 830832 (CD), UR 830821 (LP)
UPC CD: 3516628308321, UPC LP: 3516628308215
Formate: CD, LP, digital
Labelcode: 51324

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