Debütalbum der Berliner Band Yellow Bird kommt am 20. Februar beim Label yellowbird

Die Berliner Band Yellow Bird spielt FolkBluegrassCountryRoots-Musik mit Seele, Herz und Charisma. Im Vordergrund steht die besondere Zweistimmigkeit des amerikanisch-schweizerischen Sängerinnenduos, beflügelt von einer fantastischen Band. Manon Kahle sog die vielfältige traditionelle Musik der Vereinigten Staaten schon während ihrer Kindheit in Vermont auf. Sie lernte Fiddle und sang im Kreis ihrer Familie, war als Teenager mit dem Village Harmony Chor auf Europa-Tournee und hatte danach eine Contradance-Band mit dem Folksänger Sam Amidon und dem Pianisten Thomas Bartlett (später bei Martha Wainwright, Glen Hansard u.a.). Mit 23 Jahren siedelte sie nach Berlin um, während der folgenden Dekade spielte die studierte Schauspielerin in Kinofilmen, deutschsprachigen Fernsehproduktionen und am Theater. Gleichzeitig arbeitet Kahle bis heute als Sprecherin und Illustratorin.

Noch zu Schulzeiten kreuzten sich in Vermont die Wege von Manon Kahle und dem Berliner Saxophonisten Uli Kempendorff. Damals dachte keiner der beiden an die Gründung einer gemeinsamen Band. Erst 2011 gab eine Geburtstagsfeier den Startschuss für Yellow Bird. Dort spielte Kahle, begleitet von Kempendorff und dem Gitarristen Ronny Graupe, ein paar Songs, bei denen Lucia Cadotsch spontan als zweite Sängerin einstieg. Die Verbindung von Kahles strahlendem Sopran und Cadotschs dunklerer, Jazz-geschulter Stimme ergab reizvolle Harmonien und motivierte das Quartett, weiter zu denken. Gut eineinhalb Jahre und einige Konzerte später war endgültig klar, dass aus dem gemeinsamen Spaß mehr werden sollte. Immerhin wurde Ronny Graupe schon als Jugendlicher vom Bluesfieber infiziert und Kempendorff hörte schon als Kind zu Mauerzeiten zwei Amiga-Schallplatten seiner Eltern in Endlosschleife: Aufnahmen vom American Blues and Folk Festival in Ost-Berlin 1966. Als Schlagzeuger kam Michael Griener dazu, der bei Yellow Bird sein Faible für Jay Bellerose ausleben und seine Sammlung an Vintage-Drums einsetzen kann.

Photo Credit: Antja Taiga Jandrig

„Es geht uns darum, die ‚Klassiker‘ mit unseren Mitteln in die heutige Zeit zu transportieren und dabei ihre besondere Qualität zu erhalten“, fasst Kempendorff die Idee von Yellow Bird zusammen. „Wir finden nicht, dass man den Songs neues Leben einhauchen muss, denn lebendig ist die Musik allemal. Aber sie braucht Authentizität und die bekommen wir, indem wir die Songs zu unseren Geschichten machen.“ So prägen neben den beiden Sängerinnen auch individuelle Arrangements den besonderen Charakter der Band. Einem Country-Musiker und -Fan mag es im ersten Moment recht unkonventionell erscheinen, den üblichen Bass durch eine Bassklarinette zu ersetzen, die viele andere Klangfarben anzubieten hat. Aus Sicht der Jazzer sind solche Details einerseits essentiell, andererseits ein großes Vergnügen. Für alle Hörer bieten sie eine schöne Möglichkeit, zeitlosen Country und Folk mal in etwas anderem, gewitztem Sound zu erleben.

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Spätestens mit der Produktion des Albums Sing wurde Yellow Bird für alle zur Herzensangelegenheit. „Wir nehmen die Musik genauso ernst und genauso leicht wie unsere anderen Projekte“, erklärt Ronny Graupe, „der Unterschied ist, dass dieses Band uns Möglichkeiten bietet, mal ganz andere Vorlieben ausleben zu können.“ Kempendorff fügt hinzu: „Die Stücke mögen zwar einfach klingen, doch es ist keineswegs leicht, sie gut zu spielen.“ Und Lucia Cadotsch, die seit zehn Jahren mit dem Quartett Schneeweiss & Rosenrot als musikalische Grenzgängerin unterwegs ist, ergänzt: „Was mich an Yellow Bird berührt, ist die Art zu Musizieren, so wie ich sie aus der Kindheit kenne und wegen der ich angefangen habe, zu singen. Die Musik bietet hier selbst gleich die Therapie zu den manchmal sehr dramatischen Songtexten.“

Abgesehen von einigen selbst geschriebenen Stücken basiert das Repertoire auf Songs aus den Appalachen, dem einst nach Nordamerika exportierten Irish Folk und bodenständigem Bluegrass. Mit dieser Musik wuchs Manon Kahle in den Wäldern Vermonts auf. „Mein Bruder arbeitet als Baumkletterer, nebenbei spielt er aber großartig Banjo, Tin Whistle und Bodhran“, erinnert sie sich. Seit ihrer Auswanderung nach Deutschland schimmern die alten Lieder nicht bloß in warm-nostalgischem Licht, sie sind vielmehr ein starkes emotionales Band zur zurückgelassenen Familie und Landschaft. „Neben Traditionals adaptieren wir auch Evergreens von Hank Williams und Hoagy Carmichael, führt Michael Griener aus, „andere Songs wurden durch Stars wie Patsy Cline oder die Carter Family bekannt.“

Sing wurde im „ursprünglichen“ Stil von der Band selbst produziert. „Wir haben fast alles zusammen in einem Raum aufgenommen, wobei Lucia und ich oft „old-school“ in ein gemeinsames Mikrophon sangen, was noch mehr Nähe in die Zweistimmigkeit brachte“, erzählt Manon Kahle. Das Stibbtone-Studio, in dem schon Gentleman und jamaikanische Reggae-Stars aufnahmen, offerierte eine Menge Vintage-Equipment mit wunderbarer Patina. Darunter alte Neumann-Mikrophone und das Analog-Mischpult, auf dem einst Frank Farian Hits von Boney M und Milli Vanilli kreierte. Auf digitale Nachbearbeitung verzichteten Yellow Bird weitgehend, um die Atmosphäre und den Charme der Aufnahmen zu bewahren.

„Auf den Originalaufnahmen der Traditionals kann man hören, wie selbstverständlich die Musiker mit Verzierungen und ungeraden Formen arbeiteten“, sagt Uli Kempendorff. „In jeder Folk- beziehungsweise Volksmusik gibt es improvisierte Momente, die entweder dem Text folgen oder ein persönliches Markenzeichen der Vokalisten und Instrumentalisten sind.“ Die oft mündlich überlieferten, daher einfachen Melodien und Strukturen der Musik riefen förmlich nach solchen Ergänzungen. Yellow Birds individuelle Interpretationen folgen diesem Ruf. Sie würzen Traditionen mit neuen Aromen und geben ihnen damit eine ganz spezielle Note.

Tourdaten – weitere Termine sind in Planung:
16.01.2015 Berlin / Actors Space
17.01.2015 Berlin / St. George’s Bookstore
22.01.2015 Berlin / Theater ohne Namen
23.01.2015 Dortmund / Theater (Small Beast)
22.02.2015 Berlin / Roter Salon
22.03.2015 Köln / Studio 672
05.06.2015 CH-Zürich / Stolze Openair
06.06.2015 Eberswalde / Stadtfest
05.07.2015 A-Waidhofen Thaya / Music Festival
03.09.2015 Bernau Berlin / Gauklerfest
13.10.2015 Ingolstadt / Oktober ist eine Frau

Weitere Informationen:
http://yellowbirdmusic.de/
https://www.facebook.com/YByellowbird?fref=ts

Yellow Bird
Sing
VÖ: 20.02.2015
Label: enja / yellowbird
Vertrieb: soulfood / musikvertrieb
Bestellnummer: yeb-7749
EAN: 767522774924
Labelcode: 18386

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