10 Jahre Eastblok Music Compilation

Anfang des Jahrtausends begannen plötzlich Partyklänge aus Ost- und Südosteuropa die Metropolen der Welt zu erobern. In Berlin platzte schon bald die Russendisko aus allen Nähten und Balkanbeats begannen sich als Partygarant herumzusprechen. Das Einzige, was fehlte, war der Soundtrack zu den Partys. Also nahmen Alexander Kasparov und Armin Siebert die Sache selbst in die Hand. Eastblok Music sollte zum Experten für Musik aus Osteuropa werden.

2005 begannen sie mit einem Sampler, der die Musikszene eines ganzen Landes vorstellte: Ukraina — Sounds of the Orange Revolution. Die Revolution hat inzwischen ihre Kinder gefressen, aber viele der Bands auf diesem Sampler gehören bis heute zu den wichtigsten des Landes. Das Konzept der Compilations als akustische Visitenkarten einer Region oder Szene behielten wir bei: Es folgte Cafe Sputnik. Diese Zusammenstellung russischen Elektro-Pops und Easy Listenings ist bis heute einzigartig und erreichte geradezu Kultstatus.

Dann war die Zeit reif für Balkanbeats. Über vier Compilations wurde DJ Robert Soko und seine gleichnamige Erfolgsveranstaltung im Berliner Lido auf CD und Vinyl akustisch abgebildet und auch eigene Konzerte und vor allem Partys in Berlin folgten organisieren — als DJs brachten sie den Eastblok-Sound in die Clubs. Inzwischen hatte man sich einen Namen gemacht, bekam auf der Musikmesse Womex den Label Award und freute sich über Medienberichte.

Die erste Gruppe, deren Album veröffentlicht wurde, war Little Cow aus Ungarn. Damals eine der erfolgreichsten ungarischen Bands, verkörperte Little Cow die typische Eastblok-Mischung: Folk-Roots mit eigenen Melodien, Instrumenten und vor allem eigener Sprache gepaart mit Spielarten moderner Musik — Rock, Pop, Electro, Dub, usw.

So war dies auch bei den Bands Shukar Collective aus Rumänien, die Gypsy-Sounds mit Clubmusik verbinden, den Folkrockern Haydamaky aus der Ukraine, Leningrad, La Minor und Markscheider Kunst aus Russland, Shazalakazoo aus Serbien, den Italienern Figli di madre Ignota, die den Balkan mehr im Blut haben, als mancher Kroate, den politisch sehr expliziten Lyapis Trubetskoy aus Belarus oder auch der ersten deutsch-russischen Band Skazka Orchestra aus Berlin. Jede dieser Bands macht einzigartige Musik, sie alle haben den gewissen Osteuropa-Touch, einen extra Funken Leidenschaft und Lebensfreude. Manche der Bands spielen in Stadien, andere bevorzugen nach wie vor die Nähe zum Publikum in kleinen Clubs.

Die Arbeit an den erfolgreichen Konzept-Samplern wurde ebenfalls fortgesetzt: Auf Balkanbeats folgten Balkan Grooves, Polska Rootz, Swing Diskoteka, Lunapark und Go Ost. Auf jeder dieser CDs gibt es Klangwelten zu entdecken, die man in Westeuropa vergeblich sucht.

Zehn Jahre, 26 Veröffentlichungen — die am 09.10.2015 bei Eastblok Music im Vertrieb von Indigo erscheinende Doppel-CD verschafft einen kleinen Überblick: Auf CD 1 Best Of der ersten zehn Jahre. Auf CD 2 neue exklusive Tracks der Künstler, Nebenprojekte und Remixe. Bisher wurde nur an der Oberfläche gekratzt. Aber dort hat das Label seine Spuren hinterlassen.

Release-Party:
03.10.2015, 21.30 Uhr, www.hangar49.de, Eintritt: 10,-€
Live: Skazka orchestra, il Civetto, DJ Pixie

Weitere Informationen:
Website:
http://www.eastblok.de/
Infos zu den beteiligten Musikern:
http://www.eastblok.de/site/artists/v-a-10-years-eastblok-music/10-years-eastblok-music-bandinfo/

Various Artists
10 Years Eastblok Music

Format: 2CD/Download Album
Cat.No: EBM 025
Label/Vertrieb: Eastblok Music (Indigo)
LC: 09372
Bestellnummer: 112762
EAN-Code: 4015698001969
Release: 09.10.2015

Dieser Beitrag wurde unter News | Tour Dates abgelegt und mit , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.