The Moon Is No Door mit „Debütalbum“ Ende August 2022

The Moon Is No Door ist das neue Bandprojekt der Komponistin und Singer/Songwriterin Stepha Schweiger, bekannt aus ihrer experimentellen Musiktheater-Arbeit und ihren Produktionen mit Pyrolator oder Hanno Leichtmann. Erweitert auf die vierköpfige Band The Moon Is No Door schließt es an zwei Soloalben mit Gedichten von Katherine Mansfield an, findet aber eine neue musikalische Richtung, denn laut Schweiger „brauchte die neue Auswahl aus Mansfields Texten eine Band, die härter, kantiger und krautiger klingt, außerdem hatte ich große Lust, wieder was mit Band zu machen.“

Acht der neun Songs des Albums Tiny Moment, das am 26.08.2022 bei L’ST Records veröffentlicht wird, basieren auf noch heute aktuellen Gedichten und literarischen Stillleben der neuseeländisch-britischen Schriftstellerin Katherine Mansfield. „Ich bin sofort mit diesen Texten sehr stark verschmolzen“, sagt Stepha Schweiger, „so als würden sie aus meinem Inneren kommen. Und verspürte dann den Drang sie zu singen und zu spielen“. In den psychedelisch-krautig-rockigen und sowohl dem Indie-Pop als auch der improvisatorischen Avantgarde zugewandten Vertonungen entwerfen Stepha Schweiger und ihre Band Situationsbeschreibungen und fiktive Dialoge mit multiplen Stimmeinsätzen in Form von Kollagen.

Den Kern der Band bilden Stepha Schweiger an Vocals, Synthesizer und Klavier, Adam Goodwin am Kontrabass, Robert Pepe Pöschl (Robert Forster, Kim Foley, Walter Salas-Humara) am E-Bass und Mäx Huber (Walter Salas-Humara, Kim Foley) am Schlagzeug. Als Gäste sind Ulrich Krieger (Lou Reed) am Saxophon und Dirk Dresselhaus (Schneider TM) an der „processed” E-Gitarre sowie Christian Haudej an der E-Gitarre beteiligt. The Moon Is No Door formierte sich in mehreren Sessions mit langjährigen musikalischen Weggefährten Schweigers. Zuerst Stepha Schweiger und Adam Goodwin, die dann Pepe Pöschl und Mäx Huber mit ins Boot holten, mit denen Stepha auch bei Girl on Catfish zusammenarbeitet. Stepha und Pepe wiederum kennen sich schon aus der Jugend. Beide spielten fünf Jahre in der Vorläufer-Band und anschließend ein halbes Jahr in der Neuformation von Baby You Know.

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Auf Tiny Moment führt Stepha Schweiger Gedichte von Katherine Mansfield und Ausschnitte eines Texts von Virginia Woolf in ihren Kompositionen zu spannenden, absurd bis magisch klingenden Songs zusammen. Über ihre Arbeitsweise sagt Schweiger: „Ich möchte nicht nur ein Beiwerk zu einem Gedicht schaffen, sondern ich will zunächst einen möglichst stark mit dem Gedicht verschmelzenden musikalischen Gegenpol kreieren, von dem aus ich das Gedicht wiederum betrachten, spüren, hören, verstehen kann, und dabei begreife ich jedes Mal wieder was Neues, auch über das Gedicht. Das ist ein reziproker Kompositionsprozess der Annäherung zwischen Musik und Text. Aus diesen Bewegungen heraus, also der größten Differenz bis hin zu einer möglichst starken Vereinigung von Musik und Text entsteht letztlich die Komposition möglichst autark.“

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Katherine Mansfield entwarf für sich vor mehr als hundert Jahren bereits ein privat sowie beruflich selbstbestimmtes Lebensmodell. Diese Selbstbestimmtheit übertrug sie in ihr Werk. Themen der Stücke sind die Eigenwahrnehmung als Frau in der Gesellschaft, die Verankerung in diversen Beziehungen und das Erspüren der Bedeutung der Natur. So beschäftigt sich der Titelsong des Albums mit einem kleinen, aber magischen Moment in der Dämmerung, in dem plötzlich ein gespenstisches Element in der Luft ist, das alles zu einem kleinen Wunder verdreht und damit der Wahrnehmung des Selbst und der Umgebung einen Zauber verleiht. Dagegen geht es in „Gray’s Inn Road“ um Pilger, die ins Nirgendwo streben – ist es eine „Road To Nowhere“ oder führt sie zu einem Ziel?

In Mansfields wohl bekanntestem Gedicht „This Is My World” (hier „Elixir of Life“ genannt) beschreibt sie ihr Zimmer, in dem sie sich eingeschlossen hat, um zu arbeiten und Cello zu spielen – übertragen auf heute eine Art Home Office-Arrangement, das Mansfield aber so liebt, dass sie dort auch sterben würde: „Here I am living – here I shall die“. Um die uns aufatmen lassende Natur geht es in „Villa Pauline“, in „Revelation“ um die Absurdität des menschlichen Lebens, die sich in Naturwundern und -katastrophen einerseits, und in menschlichen Gräueltaten andererseits ausdrückt. Verrat ist das Thema von „When You Hear The Serpent Hiss”, und in „Pitiful God” spricht die Autorin mit einer fiktiven Gottheit, auf die kein Verlass ist, denn in welcher Absurdität sich alles Unmenschliche wiederholt, vermag der ‚Pitiful God‘ nicht zu erklären. Mit einer Ballade über unerfüllte Liebe namens „Long-A-Long“ schließt das Album.

Virginia Woolfs experimenteller Roman The Waves ist die einzige Ausnahme zu den Mansfield-Texten auf dem Album. Aus ihm extrahierte Schweiger unter anderem die Textzeile „Infinite time before us, we ask what shall we do, but now the current flows, now we rush faster than before…“ und brachte sie in dem Stück „Bubbles I Blow“ in einen heutigen Sinnzusammenhang. Innerhalb eines musikalischen und textlichen Stream of Consciousness entsteht das wellenartige Auf und Ab des Lebens und die rhythmische Kraft, dem Sog der Leere zu widerstehen, die sich uns angesichts der Umdrehung des Sinns von „infinite time“ zu „now we rush faster than before“ manifestiert.

Die Aufnahmen wurden 2019 in Stefan Giengers Münchner „Mastermix“ Studio, dem ehemaligen Jack White-Studio, live eingespielt und 2020 in Los Angeles abgeschlossen. Stepha Schweiger hat es produziert und gemischt wurde es von Dirk Dresselhaus (Schneider TM) im ZONE-Studio Berlin.

Konzerte:
14.09.2022 Berlin / Marie Antoinette
15.09.2022 Köln / Blue Shell
17.09.2022 Bad Brambach / Hammer 18
18.09.2022 Freising / Furtner
19.09.2022 A-Wien / Rhiz
20.09.2022 A-Graz / Café Wolf
21.09.2022 Regensburg / Alte Mälzerei
22.09.2022 Reutlingen / Pappelgarten
Weitere Termine sind in Planung.

Hintergrund:
Stepha Schweiger musiziert seit der frühen Kindheit und beschäftigt sich mit den Themen Performance, Tonaufnahmen und Tonhöhen-Verstimmungen. Die Abschlüsse Diplom und „Meisterschüler“ der Komposition absolvierte sie an der Hochschule der Künste in Berlin.

Als Komponistin und Singer/Songwriter/Pianistin hat sie ihren eigenen Stil in den Bereichen Avantgarde, Minimal, Elektro, Experimentell, Konzeptuell, Neue Musik, Song, Krautrock, Industrial, Free Jazz, Post Punk entwickelt, den sie durch Natural Tuning und mit speziell erstellten Techniken der Spektralmusik verfeinert. Schweigers Musik-Werke werden seit 1998 international aufgeführt und bei Radio- und TV-Sendern thematisiert.

Als erstes Solowerk wird 1992 ihre Klavier-Komposition „Sp19ri9ng one“ auf Musik-Cassette veröffentlicht. Es folgen zahlreiche weitere Einspielungen, u.a. zwei Soloalben, die auf Texten von Katherine Mansfield basieren: 2019 Now I’m a Plant, produziert von Hanno Leichtmann mit elektronischen Sounds, Bässen und Loops, und 2020 When I was a Bird, produziert von Pyrolator.

Stepha Schweigers Schriften zur Musik wurden unter anderen bei KunstMusik und positionen veröffentlicht, sie arbeitet darüber hinaus als Rednerin und Mentorin u.a. an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin oder der KHM in Köln.

Weitere Informationen:
https://www.themoonisnodoor.xyz/
https://www.stepha-schweiger.de/

The Moon Is No Door
Das Debüt-Album: Tiny Moment
VÖ: 26.08.2022
Label: L’ST records
Vertrieb: Broken Silence
Formate: LP, CD, digital
Katalognummern: 07212 CD / 07213 LP
EANs: 4250137272122 (CD), 4250137272139 (LP)
LC: 91636

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