Neues Album von Maïa Vidal im April 2013 bei Crammed Discs

2012 war ein bewegtes Jahr für Maïa Vidal: nach dem Erfolg ihres Debüt-Soloalbums God Is My Bike 2011 spielte sie praktisch ohne Pause Konzerte in ganz Europa sowie in Japan, den USA, Argentinien und Brasilien. Das Album wurde neben Adele und Sigur Ros bei den IMPALA Awards für das Indie-Album des Jahres nominiert, ihr Video zum Song „Follow Me“ trat bei den UK Music Video Awards in der Kategorie „Best Pop Video“ gegen Lana del Rey und Justice an und alle schienen sich in Maïas „quirky pop-folk songs“ (Aurgasm), „charming lullabies and waltzes“ (Monocle) und „romantic and dreamy“ Tunes (Les Inrockuptibles) zu verlieben – um nur aus einigen wenigen Rezensionen zu zitieren.

Aufmerksamen Hörern war allerdings klar, dass hinter der leichten und süßen Fassade dunklere und tiefere Elemente walteten und dass Maïas Musik bald ihre wahre lyrische und kompositorische Stärke zeigen würde – bei den Aufnahmen zu ihrem ersten Soloalbum war sie ja gerade mal 22 Jahre alt.

Ein Jahr später kommt nun ihr zweites Album Spaces, das sie in den Pausen zwischen ihren Tourneen über einen Zeitraum von sieben Monaten zusammen mit Giuliano Cobelli eingespielt und produziert hat. Vorbei die Zeiten des omipräsenten Akkordeons: auf dem neuen Album spielt Maïa Keyboards, Violine, Xylophon, Autoharp, Klarinette, Theremin, Trompete und Kontrabass und brachte sich während der Produktion dazu auch noch das Klavier- und Banjospiel bei, während Giuliano Schlagzeug, Percussion und Trompete sowie die Backing Vocals beisteuerte. Das Album wurde in Barcelona aufgenommen und in Paris von Yann Arnaud (Air, Phoenix, Cibelle, Stephan Eicher) gemischt, außer zwei Songs, die unter Howard Bilermans (ex-Arcade Fire) Fittichen in Montreal abgemischt wurden.

Maïa und Giuliano nutzten dabei kreative Aufnahmetechniken. So kommt die Autoharp z.B. beständig in allen möglichen Formen und Klangfarben zum Einsatz – als verzerrte Gitarre, in einer Wolke ambienten Rauschens oder als Harfe. Die Themen der Songs werden auf oft magische Art klanglich gebrochen, neben kristallklaren, einfach schönen Stücken wie „Wander“ und „Comets+Stars“ stehen die gebrochene Erzählstruktur von „Everything Was Beautiful“ und die trügerischen Harmonien in „Disaster Body“. Sehr einfache Vers/Refrain/Vers-Stücke verwandeln sich in hell leuchtende mini-symphonische Exkursionen. Merkwürdige Dinge scheinen unter der Oberfläche der Musik zu geschehen – Sonneneruptionen gleich, kaum sichtbar, aber unsere Wahrnehmung trotzdem beeinflussend.

Die Texte auf Spaces drehen sich um Veränderung, dem Hin- und Herwandern zwischen dem Intimen und Globalen, zwischen der Kindheit, dem Frausein und dem Alter. Es geht um das blitzschnelle Hin- und Hergleiten zwischen verschiedenen Persönlichkeiten, Charakteren und Sichtweisen. Ganz generell geht es um Bewegung (was nicht wirklich erstaunt, wenn man bedenkt, dass die meisten Ideen für die Songs in der Bewegung auf Reisen entstanden sind). „All the forward momentum of a year of travel and learning how to be a grown up while on the road created this fertile environment for stretching my songwriting wings a bit“ sagt Maïa, und betont, dass das Schreiben für sie „almost painful yet cathartic” war. “I found things out about myself instead of just explaining what I already knew“.

Die Texte sind oft paradox und kontrastieren Sichtweisen und Gefühle; neben Zeilen, die von Maïas kindlicher Verwunderung und Nostalgie befeuert werden, nimmt sie in anderen Songs den Standpunkt eines Mannes oder eines Tiers ein, denkt sich ein Paar aus, das nicht in einem Raum schlafen kann, weil sich die beiden sonst gegenseitig mit ihren Träumen infizieren oder führt einen Kampf gegen ihren eigenen rebellischen und funktionsgestörten Körper. Manchmal verwandelt sie sich dabei in jemanden, der gleichzeitig sehr alt und sehr jung ist („Everything Was Beautiful“ startet mit einem Zitat von Woody Allen und endet mit einer Anspielung auf Kurt Vonnegut), lotet die Konflikttiefen zwischen dem eigenen Liebesleben des Erzählers und dem alarmierenden Zustand der Welt aus („Bright“, „Snow In The Summer“ – laut Maïa eine apokalyptische Annäherung an „Stormy Weather“) oder nimmt eine resolut optimistische Haltung ein wie in „The Big Shift“: „you’d be blind to not see that everything is shifting around us and that it’s better to grab it by the horns and really live it than be trampled. It’s feeling your whole being vibrating with all the intensity of your era… being part of something bigger“.

Eine Tour ist für Mai 2013 in Vorbereitung.

Zitate zum Vorgängeralbum God Is A Bike:

„Eine echte Entdeckung…“ Die Welt Kompakt

Maïa Vidal „bezirzt mit fragilem Charme im 3/4-Takt.“ Rolling Stone (3 Sterne)

„Vidals wunderbar zarte und doch charakterfeste Stimme tänzelt elegant und impulsiv zugleich um Lieder, die zwischen Indie-Pop-Melancholie, Zirkuslied-Charme, Chanson-Seriosität und Singer/Songwriter-Grazie ihre Inspiration fanden.“ Saarbrücker Zeitung

„Zwischen verträumtem Chanson, Musette-Walzer und amerikanischem Singer-Songwriter-Melancholie bietet ‚God is my Bike‘ … eine ganze Menge, Kinderklavier und Blockflöte klingen plötzlich herrlich schräg und überhaupt, diese Stimme…“. HR 2 Mikado, CD der Woche

Einige Fakten:
Maïa Vidal wurde in den USA geboren – ihre Eltern sind französischer und japanisch-deutscher Abstammung. Sie wuchs in den USA auf, studierte in Montreal und pendelt aktuell zwischen Paris und Barcelona.

Bevor Maïa zu ihrem 23. Geburtstag beschloss, fortan unter ihrem richtigen Namen aufzutreten, hatte sie nach ihrer ersten Band Kiev, einem in den USA sehr erfolgreichen Mädchen-Punk-Trio, als Your Kid Sister eine Coverband, die ausschließlich Titel ihrer Teenager-Lieblings-Band Rancid in einem komplett neuen Gewand präsentierte – als verführerisch gespenstische Wiegenlieder, todtraurige Walzer oder Gospel Bossa Novas. Eine EP unter dem Namen „Poison“ entstand in dieser Zeit und sie startete mit den Videos zu den Songs einen erfolgreichen youtube-Kanal.

In ihren selbstgedrehten Videos für Tracks wie „Poison“ oder „Alphabet of My Phobias“ präsentierte sie ihre Lyrik in wunderbaren Bildern und für das Folgevideo zu „Follow Me“, das auf einem Grimm’schen Märchen basiert, arbeitete sie dann mit Regisseurin Joana Colomar zusammen. Das Video trat gegen Lana del Rey, Rihanna und Justice bei den UK Music Video Awards in der Kategorie „Best Pop Video“ an und wurde mittlerweile mehr als 1 Million Mal auf Youtube angesehen.

Maïas Album God Is My Bike wurde 2011 veröffentlicht. Es folgten zahlreiche Konzerttourneen in der ganzen Welt und ihr Album stieg in den USA sogar in die CMJ Top 200 Radiocharts ein.

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